Am 26. September 2025 konnte in der Rittner Straße 25 in Bozen ein ganz besonderes Projekt eröffnet werden: das Dormizil. Hier geht es nicht nur um vier Wände, sondern um Würde, Sicherheit und die Chance auf einen Neuanfang.
Housing First: ein Ansatz aus Finnland
Obdachlosigkeit ist auch in Südtirol Realität. Jobverlust, anspruchsvolle Lebenshaltungskosten oder persönliche Krisen können Menschen auf die Straße führen. Genau hier setzt das Dormizil an. Mit acht Housing-First-Wohnungen, einer Übergangswohnung für fünf Personen, Dusch- und Waschmöglichkeiten sowie einem offenen Begegnungsraum vereint das Haus vier konkrete Hilfsangebote. Dabei wird den Menschen zuerst ein Dach über den Kopf geboten, um Ihnen wieder auf die Beine zu helfen. Sobald es möglich ist, beteiligen die Bewohner*innen sich dann auch mit einer kleinen Miete. Dies stärkt das Selbstwertgefühl und hilft bei der Rückkehr in Alltag und Gesellschaft.
Zusammenarbeit macht es möglich
Dieses Projekt konnte nur durch eine außergewöhnliche Gemeinschaftsleistung realisiert werden.
Unser Beitrag als Pohl Immobilien
Auch wir von Pohl Immobilien durften einen Teil beitragen. Über knapp 18 Monate haben wir die Baukoordination kostenfrei übernommen und zusätzlich die gesamten Elektroarbeiten finanziert. Für uns war dies nicht nur eine Zusammenarbeit, sondern ein Projekt, das uns auch persönlich tief berührt hat.
Besonders hervorheben möchten wir den Einsatz unseres Projektleiters Geom. Werner Gurschler, der den Umbau mit großem Engagement vorangetrieben und sogar eine Nacht gemeinsam mit Paul Tschigg im Dormizil verbracht hat, um den Ansatz dieses Projekts hautnah mitzuerleben.
In enger Zusammenarbeit mit den Architektinnen und Architekten Sylvia Lehnig, Markus Lunz und Birgit Dejaco konnte der Umbau termingerecht realisiert werden, ausgestattet mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpe. Das Budget von ca. 1,4 Millionen Euro konnte dabei durch eine aufmerksame Koordination eingehalten werden.
Hans Martin Pohl betonte bei der Eröffnung: „Wohnraum für alle ist uns ein Anliegen. Wir haben gerne dazu beigetragen.“
Ein Modell mit Erfolgsgeschichten
Wie wirksam Housing First sein kann, zeigt das Beispiel von Max Zanellini. Nach Jahren auf der Straße lebt er heute in einer Housing-First-Wohnung, hat wieder Arbeit gefunden und den Wunsch entwickelt, selbst andere obdachlose Menschen zu unterstützen. Wie ihn gibt es bereits mehrere, positive Beispiele aus dem Projekt Dormizil. Die Identität der Personen wird allerdings geschützt, um einen respektvollen Wiedereintritt in den Alltag zu ermöglichen.
Ein starkes Signal für Südtirol
Landeshauptmann Arno Kompatscher sprach bei der Eröffnung von einem „wichtigen Tag für Südtirols Gemeinschaft“. Auch Landesrätin Rosmarie Pamer sicherte Unterstützung bei den Führungskosten zu.
Damit ist das Dormizil weit mehr als nur ein Haus. Es ist ein Symbol für Zusammenhalt und ein Beispiel dafür, wie Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik gemeinsam Lebensperspektiven schaffen können.
Wir sind dankbar, dass wir als Unternehmen eine so bedeutende Initiative unterstützen durften, und fühlen uns geehrt, Teil einer Lösung gegen Obdachlosigkeit zu sein.
👉 Hier finden Sie noch weitere Eindrücke der Firstfeier, die wir während des Umbaus im Dezember 2024 gefeiert haben und an die wir uns gerne zurück erinnern: https://www.pohl-immobilien.it/gemeinsam-gegen-obdachlosigkeit/