Am „Schorsch“ hängen sehr viele Erinnerungen der Kortscher Bevölkerung. Was passiert wirklich?

Viele fragen sich: Was passiert mit dem „Schorsch“ in Kortsch? Ingeborg Rechenmacher hat dazu für die Gemeinderundschau Schlanders einige Interviews geführt.

Was passiert beim „Schorsch“?

Seit beinahe 15 Jahren ist beim „Schorsch“ in Kortsch das Licht aus. Die Besitzerfamilie Oberegelsbacher hat die Immobilie an das Unternehmen Pohl Immobilien veräußert, der „Schorschn Ritchi“ ist nach Schlanders gezogen, und nur die Filiale der Schlanderser Raiffeisenkasse verharrt noch in der Riesenkubatur. In Kortsch häuften sich Spekulationen und Gerüchte, was wohl beim ehemaligen Gasthaus Schwarzer Adler passieren wird. Um zu erfahren, was tatsächlich geplant ist und was reine Spekulation, hat die Gemeinderundschau mit einigen Hauptakteuren ein Gespräch geführt.

 

GRS: Herr Pohl, am „Schorsch“ hängen sehr viele Erinnerungen der Kortscher Bevölkerung. Da war der Laden, das Gasthaus, die Kegelbahn, der schöne „Schorschn-Anger“ u. v. m. Wenn das jetzt alles wegkommt, wie die Gerüchteküche im Dorf verbreitet, dann verlieren die Kortscher ein Stück Heimat. Was passiert wirklich?

 

Peter Pohl: Genau dieser Gedanke hat uns seit Beginn der Planung begleitet, deshalb möchten wir einen prägenden Teil des gesamten „Schorsch“ so stehen lassen, wie er heute ist. Wir haben zahlreiche Lokalaugenscheine gemacht und immer wieder Rücksprache gehalten mit Bürgermeister, Bauamt und dem Landessachverständigen der Baukommission, Architekt Ulrich Weger. So wurden wir vom Leitgedanken geführt, das Gasthaus und die Bankfiliale in unsere Planung zu integrieren und drumherum eine lockere, dörfliche Struktur anstelle eines riesigen „Klotzes“ zu schaffen.

Hannes Tappeiner, Projektleiter bei Pohl Immobilien: Da war zum einen die wichtige Funktion des Gasthauses als sozialer Treffpunkt und zum anderen die Bankfiliale, die nach dem Wunsch des Hauptsitzes Schlanders unbedingt erhalten bleiben sollte. So wird der Großteil des Gasthauses mit seiner charakteristischen Fassade bestehen bleiben, während das Gebäude, in dem derzeit die Bank untergebracht ist, abgebrochen und wieder aufgebaut wird. Im Bestandgebäude soll auch wieder ein richtiges Dorfgasthaus entstehen. In den oberen Stockwerken sollen moderne, zeitgemäße Wohnungen entstehen.

 

Wie viele Wohnungen sind bisher geplant? Man hört horrende Zahlen…

Peter Pohl: Es sind bisher zwischen 16 und 19 Wohnungen geplant, wobei wir mit der Architektur sicher nicht über das Ziel hinausschießen werden. Es war auch das Anliegen der Besitzerfamilie Oberegelsbacher, dass sich beim „Schorsch“ etwas Schönes entwickelt. Wir hoffen, wir können im Frühjahr mit dem Bau starten; die Bauzeit wird sich auf ungefähr 1,5 Jahre belaufen.

 

Und was ist Richtung „Schorschn-Anger“ geplant? Ist eine Erweiterung angedacht?

Peter Pohl: Wir haben auch diesen Anger in unsere Projektentwicklung mit einbezogen. So entstehen darin drei Gebäude mit modernen Wohnungen und den entsprechenden Grünflächen für den privaten und öffentlichen Gebrauch. Wir wollten hier ganz bewusst nur aufgelockerte Baukörper entstehen lassen. Im „Schorschn-Anger“ gehört noch ein großer Teil der Familie Oberegelsbacher; man ist im Gespräch – aber es ist noch alles relativ offen.

 

Das Projekt „Schorsch“ steht. Hat die Gemeindeverwaltung den Werdegang begleitet?

Bürgermeister Dieter Pinggera: Das derzeitige Projekt bezieht sich auf den untersten Bereich des Grundstückes, das ja bereits Wohnbauzone war. Insofern waren weder die Eigentümer noch der Käufer auf die Gemeinde angewiesen. Bei der Ausarbeitung des Durchführungsplanes ist der Bauherr gemeinsam mit Architekt Schlögl sehr behutsam vorgegangen. Das Gemeindebauamt wurde informiert und einbezogen; der Landesbeauftragte Architekt Ulrich Weger hat eine Serie von Auflagen erteilt und Verbesserungsvorschläge gemacht. So hat sich der Durchführungsplan entwickelt, der dann zum Beschluss vorgelegt wurde.

Hier geht’s zur Gemeinderundschau Nr. 2/2021, wo ihr den vollständigen Artikel lesen könnt.